Als Lehrperson kommen Sie täglich mit der Gedanken- und Gefühlswelt Ihrer Schüler:innen in Kontakt. Sie beobachten unter Umständen Schüler:innen, die untern ihren Gefühlen leiden. Wie können Sie ihnen helfen? Die Burggemeinschaftmethode kann dabei wertvolle Hilfe leisten. Zur Umsetzung derselben im Schulalltag benötigen Sie die Burggemeinschaft-Charakterkarten mit Anleitung. In der Anleitung erfahren Sie auf den ersten acht Seiten, wie die Methode funktioniert. Hier finden Sie weiterführende Informationen und Anregungen.
Ergänzende Informationen zum Burgrat:
Mitunter fällt es Kindern nicht leicht, sich die verschiedenen Burgbewohner im Kopf als eigenständige Persönlichkeiten vorzustellen. Hier kann es hilfreich sein, die Kinder mit Kreativität und Theater einen spielerischen Zugang zu ermöglichen. Am Besten geschieht dies in Form eines «Tischtheaters»: Zu diesem Zweck können sie die für das Problem relevanten Burgbewohner zur Hand. Wie Sie diese finden, ist in der gedruckten Anleitung auf Seite 5 beschrieben.
Für das Tischtheater benötigen Sie:
Die Burgratkarte
3 Burgbewohnerkarten («Problemburgbewohnerin», die «Helferin» und die weise Burgherrin (oder den weisen Burgherrn)
Die Burgratkarte
3 Burgbewohnerkarten («Problemburgbewohnerin», die «Helferin» und die weise Burgherrin (oder den weisen Burgherrn)
Wenn Sie gemäss dem Merkspruch „ProWu BurgeRa“ diejenigen Burgbewohner:innen gefunden haben, die für die aktuelle Herausforderung des Kindes relevant sind, nehmen Sie diese Karten und stecken Sie in den Kartenhalter (entweder Holzkartenhalter wie oben vorgeschlagen oder selbst basteln). Nun kann der Burgrat in Form eines Tischtheaters beginnen. Lassen Sie das Kind die einzelnen, nun senkrecht stehenden, Karten=Burgbewohner spielen.
- Phase 1 (Stopp): Die weise Burgherrin sagt «Stopp!».
- Phase 2 (Zuhören): Die Problemburgbewohnerin schildert als erstes ihr Anliegen (zur Burgherrin gewandt). Die weise Burgherrin würdigt dieses Anliegen. Dann dreht sie sich zur Helferin und fragt diese um ihre Meinung.
- Phase 3 (Entscheiden): Die weise Burgherrin kann nun entscheiden, da sie realisiert hat, dass nicht nur das «Problemgefühl» (=Problemburgbewohnerin) da ist, sondern auch das ausgleichende Gefühl (die Helferin).
Die unten stehenden Buttons zeigen typische Situationen aus dem pädagogischen Alltag mit Anregungen, wie die Burggemeinschaft helfen könnte. Ganz wichtig: Es handelt sich nur um Vorschläge. Auszug aus dem Anleitungstext, Seite 8:
«Die Methode kann kreativ und flexibel verwendet werden. Es gibt in dieser Anleitung bei der Zuordnung von Gedanken, Gefühlen und Verhalten entsprechende Vorschläge. Auch dazu, wer als Helfer:in auftreten kann. Wenn das Kind jedoch einen anderen Burgbewohner oder eine andere Burgbewohnerin als für das Problem zuständig erkennt und andere Helfer:inen aussucht, ist das auch in Ordnung. Die Methode funktioniert trotzdem. Denn letztlich geht es im Kern darum: Das Kind stellt fest, dass nicht es (als weise:r Burgherr:in) dieses Gefühl hat, sondern der betreffende Burgbewohner respektive die betreffende Burgbewohnerin in ihm. Dadurch wird eine gesunde Abgrenzung zu unangenehmen Gedanken oder Gefühlen, eine Verknüpfung mit inneren Ressourcen (Helfer:in) und eine Rückkehr zur Selbstwirksamkeit möglich.»