Manuela macht sich Sorgen
Manuela hat nicht gerne Neues. Seien es neue Möbel, neue Kleider oder Urlaub. Vor dem Urlaub beispielsweise plagen sie immer wieder unzählige Sorgen: «Wie wird es dort sein? Wird das Bett bequem sein? Vielleicht riecht es dort anders als zu Hause? Vielleicht passiert uns ein Unfall bei der Anreise? Sollten wir nicht besser zu Hause bleiben?» Wie könnte Manuela mit Hilfe ihrer Burggemeinschaft gesünder mit solchen Sorgen umgehen und sich vielleicht sogar auf den Urlaub freuen? Wenn die sorgenvollen Gedanken wieder einmal da sind, könnte Manuela einen Burgrat abhalten.
Manuelas Burgrat
1. Stopp, Burgrat: Manuela merkt, dass sie sich zu viele Sorgen macht. In zwei Tagen fährt die Familie in den Urlaub und sie kann sich überhaupt nicht darauf freuen. Mit einem «Stopp, Burgrat» stoppt sie diesen automatischen Gedankenzug und macht sich bewusst, dass sie in erster Linie ihre weise Burgherrin ist. Sie weiß aufgrund der Charakterkarten, dass diese sich keine Sorgen macht. Zurück in der Selbstwirksamkeit hält die weise Burgherrin also nun Burgrat.
Für Sorgen und allgemeine Zukunftsthemen ist die misstrauische Beraterin zuständig. Manuela weiß dies aufgrund der Beschreibung hinten auf der Charakterkarte der misstrauischen Beraterin. Sie macht sich in diesem Moment bewusst, dass nicht sie (als die weise Burgherrin) sich Sorgen macht, sondern die misstrauische Beraterin in ihr. Also spricht sie sie direkt an: «Misstrauische Beraterin. Du siehst besorgt aus. Was bekümmert dich?»
2. Zuhören: Jetzt kann Manuela ganz in die Rolle der misstrauischen Beraterin schlüpfen (in Gedanken) und ihre Sorgen schildern, zum Beispiel auch schriftlich mit einer Liste. «Ich mache mir große Sorgen wegen unseres Urlaubs. Wir wissen nicht, wie es dort sein wird und vielleicht haben wir auf der Fahrt einen Autounfall.» Die weise Burgherrin könnte nun antworten: «Misstrauische Beraterin, ich sehe dich. Ich weiß deine Sorge um unsere Zukunft zu schätzen. Und ich weiß auch, warum du dir so häufig Sorgen machst: Du willst mich nämlich vor Enttäuschungen schützen und das finde ich toll.
Aber: Du bist nicht die Einzige auf dieser Burg. Mich würde interessieren, was die stolze Heerführerin zu unserem Urlaub meint.» Manuela weiß aufgrund der Helfer:innen-Tabelle im Anhang, dass die Heerführerin in solchen Situationen helfen kann, sie ist die innere Optimistin. Um als Heerführerin zu antworten, könnte Manuela dazu die Karte der stolzen Heerführerin betrachten und sich dadurch noch besser mit ihrem Mut zu verbinden. Die Heerführerin könnte nun sagen: «Ein Autounfall? Das gibt’s. Aber: Wir sind schon dutzende Male ohne Unfall in den Urlaub gefahren, also denke ich, dass auch diesmal alles gut gehen wird. Außerdem sind unsere Eltern erfahrene Autofahrer:innen. Und wegen dem Bett: Wenn es nicht bequem ist, was dann? Sind wir dem unbequemen Bett hilflos ausgeliefert? Nicht doch! Wir können schon mal eine zusätzliche Unterlage mitnehmen. Und wenn es immer noch nicht passt, dann können wir auch das Bett mit unserem Bruder tauschen.»
3. Entscheiden: Jetzt spürt Manuela, dass sie nicht nur Sorgen (Beraterin) in sich trägt, sondern auch Zuversicht (Heerführerin). Sie stellt sich die Karte der Heerführerin auf ihr Pult und beschließt, dass sie sich bei Zukunftssorgen immer auch die Meinung der stolzen Heerführerin anhören will. Sie entscheidet auch, dass sie jetzt gleich packen will, denn sie freut sich nun sogar ein bisschen auf den Urlaub.